Das Stück "ROMAWART05 - Requiem für Feber 95" hat eine lange zeitliche Reise unternommen, bevor es in dieser Form auf Papier und zu den Ohren gekommen ist. Basis ist das liturgische "Vater Unser" - Dad amaro - das Teil meiner "Großpetersdorfer Messe" für gemischten Chor ist (1999). Für einen KIBu-Workshop zur Musik der Roma (2001) habe ich eine Version für Elektronik kreiert.
Für 2005 schließlich ist die große Orchesterversion entstanden, die aber die leiseste Version des Stückes geworden ist. Sie ist aus großem Respekt vor dem Schmerz und den unzähligen Erinnerungen und zerstörten Träumen der Hinterbliebenen ohne Effekte und Attitüden konzipiert. Der Aufschrei am Ende der Komposition soll als Gegenposition an all jene verstanden werden, die den Umgang mit der Wahrheit einer machthungrigen Willkürlichkeit aussetzen. Denn dem freien Denken wohnt noch immer Wahrhaftigkeit inne, die Veränderung und Fortschritt gegenüber selbsteigennützige, selbstdarstellerische Eitelkeiten und Ausbeutern auf den Weg bringen wird. Und auf den Klang.
(Stand Nov. 2006)
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 1. 3. 2020): Krammer Gerhard . Romawart05 - für gemischten Chor, Orchester und Live-Elektronik. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/144912 (Abrufdatum: 13. 11. 2024).